Brauchtum, Kultur und Religion
Schon der Bündner Pfarrer und Militärführer Jürg Jenatsch sowie Ferdinand Hodler fühlten sich von Silvaplana inspiriert.
i-Lounge 3303
Via dal Farrer 2
7513 Silvaplana
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Silvaplana bietet viel Abwechslung: Berühmte Persönlichkeiten haben die Schönheit schon früh erkannt. Der Bündner Pfarrer und Militärführer Jürg Jenatsch verbrachte beispielsweise seine Kinderjahre im Pfarrhaus von Silvaplana, bevor er später mit List zur Befreiung von Graubünden im Dreissigjährigen Krieg verhalf. Auch das Gemälde «Der Silvaplanersee im Herbst» zeugt von Inspiration: Der Künstler Ferdinand Hodler hält die spektakuläre Bergspiegelung auf dem Silvaplanersee fest.
Daneben feiert Silvaplana das Brauchtum: Jeweils im Frühjahr werden die Viehglocken hervorgeholt, wenn der Chalandamarz schellend, peitschend und singend durchs Dorf zieht. Der Frühlingsbrauch am 1. März soll den Winter vertreiben und ist durch die Kindergeschichte «Schellen-Ursli» von Selina Chönz berühmt geworden.
Zu den Kulturgütern zählen des Weiteren die Reformierte Kirche, welche 1356 erstmals erwähnt wird, wie auch das Schloss Crap da Sass. Die Silvaplaner Vereine hauchen dem Dorf Leben und Identität ein. Ob sportliche Aktivitäten oder kulturelle Vielfalt – es lohnt sich, Silvaplana hautnah zu erleben.

Chalandamarz
Chalandmarz ist ein uralter Brauch, heidnischen Ursprungs. «Chalanda» bedeutet erster Monatstag und «marz» ist der Monat März. Bis ins 8. Jahrhundert war der 1. März der Neujahrstag. Heute ist der Chalandamarz das bedeutendste Kinderfest im Engadin. Durch das Kuhglockengeläute der Kinder soll der Winter vertrieben werden. Das ganze Fest wird von den Oberstufenschüler:innen organisiert. Schon Wochen vor dem Fest werden die Vorbereitungen getroffen. Alle Schüler haben ihre Aufgaben. So entsteht zusammen mit dem Apéro auf dem Dorfplatz eine wundervolle Feier. Sie sind herzliche eingeladen, diesen ursprünglichen Brauch kennenzulernen.
Schlitteda
Noch bevor die Sonne im Februar über die verschneiten Berge blinzelt, machen sich die jungen Männer in Champfèr und Silvaplana an die Arbeit. Sie holen die Schlitten aus ihren Verstecken und stellen sie für ihre kleine Reise bereit. Ist der Schlitten am Pferd befestigt, schlüpfen sie in Frack und Zylinder und ziehen los zu ihren Frauen. Die Schlitteda hat im Oberengadin seit 200 Jahren Tradition. Früher war die Schlittenfahrt einer Verlobung gleichzusetzen, wurde eine Frau dazu eingeladen, meinte der Mann es ernst. Heute ist eine solche Liaison keine Voraussetzung für eine Teilnahme. Dennoch nehmen nach wie vor die Frauen vorne Platz, während die Männer hinter ihnen stehen und die Zügel des Pferdes fest in der Hand haben, während sie die Schlitten mit feinem Geläut der Glöckchen durch die verschneite Winterlandschaft fahren.

Die rätoromanische Sprache
Die Gemeinde Silvaplana ist eine einsprachige Gemeinde. Die angestammte Sprache ist das Romanisch Idiom Puter. Die Amtssprachen sind Deutsch und Romanisch.
Die rätoromanische Sprache wird in der Schweiz von rund 60'000 Menschen gesprochen. Es existieren fünf verschiedene Idiome. Romanisch ist die vierte Landessprache und wird in Silvaplana gerne gepflegt. Die Kinder werden in der Primarschule auf Romanisch Puter unterrichtet.